Monthly Archives: März 2007

BITKOM Innovators Pitch CeBIT 2007: Victory not Defeat

Manchmal ist es ganz gut ahnungslos wie Susi Sorglos zu sein. Hätte ich gewusst was mich erwartet, wäre ich wohl kaum die letzen Tage so locker geblieben. Aber zunächst zum Anfang: es begann mit einer Bewerbung beim Innovators Pitch des IT-Branchenverbandes BITKOM. Gesucht wurden die Besten Geschäftskonzepte im Bereich Mobile Content. Prima dachte ich mir. In diese Kategorie passt doch unser Open Source Projekt colamo.org

Also kurz und geschwind mit Carsten und Helmuth, den weiteren Moderatoren des Projektes die Bewerbungsunterlagen erstellt. Mittlerweile haben wir von etlichen Vorträgen und Präsentationen genug Material, so konnten wir mit ca. einer Stunde Arbeit die Bewerbung in einer soliden Form einreichen

Prinzip: Fire and forget. Sprich die Bewerbung war eingereicht und schnell wieder vergessen, schließlich hatten wir mit Projekten und CeBIT-Vorbereitungen genug um beide Ohren. Eine Woche vor CeBIT dann eine Mail mit einer unverbindlichen Anfrage der BITKOM: “…ob wir am 19. März eventuell Zeit hätten und in Hannover präsentieren könnten..”.

Well, it’s CeBIT – natürlich haben wir Zeit, da wir ja mit colamo.org vor Ort sind. Bei den ganzen Messe-Terminen passt so eine Präsentation auch noch dazwischen… Ein paar Tage später folgt die Zusage: wir sind in der Endauswahl zum BITKOM Innovators Pitch

Okay, wir sollten uns mal die Agenda der Veranstaltung anschauen – nur so richtig Zeit haben wir vor der CeBIT eigentlich nicht…

Da Carsten und Helmuth fast ausschließlich mit CeBIT beschäftigt waren, blieb es an mir an einem Sonntag morgen die Präsentation vorzubereiten. Im wesentlichen 3 Folien: Titelbild, eine Skizze der colamo Middleware-Architektur und die Vorteile in Stichworte. Kurz und knackig – denn es bleiben auf der CeBIT nur 3 Minuten zur Präsentation.

Bis zum Termin in ein paar Tagen hatte ich keinen weiteren Kopf für das Thema. Schließlich laufen Projekte, Meetings und Tests zur CeBIT auf Hochtouren.

Montag 19.03.2007, 9:20 Uhr – Flug Stuttgart-Hannover

Ich weiß, es ist ökologisch gesehen ein vollkommener Schwachsinn, mit dem Flugzeug von Stuttgart nach Hannover zu reisen. Aber da der Flug nur 40 Minuten Reisezeit hat und dank Billigflieger, siegte Ökonomie vor Ökologie. Das schlechte Gewissen bleibt. Zumindest war für die Rückfahrt die Bahn gebucht.

Ankunft morgens in Hannover. Um elf auf die Messe. Ab dann, Gesprächstermine und Leute treffen – der übliche Messetag. Um 17.00 Uhr sollten wir uns in Halle 19. auf der Digital Living Aerea zur BITKOM Präsentation einfinden.

14.00 Uhr: Carsten schickt eine E-Mail, dass er erst um 16.00 Uhr auf der Messe eintrifft. Helmuth hat um 17.00 Uhr einen Gesprächstermin und kann nicht bei der BITKOM Veranstaltung teilnehmen. Derweil klappere ich meine Termine bei Messeständen ab.

16.00 Uhr: Carsten ist angekommen, hat aber gleich noch ein Gesprächstermin. Oh je, wir haben uns bislang Null auf den Pitch vorbereitet.

16.30 Uhr: Carsten und ich können und endlich in ein Konferenzzimmer zurückziehen und die Präsentation durchsprechen. Irgendwie fehlt uns vor lauter Messe der richtige Drive für die Präsentation. Eine viertel Stunde später müssen wir Richtung Halle 19. aufbrechen. Die Stimmung bei uns beiden ist eher in Richtung “weitere Pflichtveranstaltung”.

17.00 Uhr: Halle 19. Bühne Digital Living

Bühne? Upps?

Tja, es sieht wohl so aus, als ob das doch was größeres ist. Tatsächlich eine Bühne mit Moderator, Kameramann, Licht und Tontechnik. Vielleicht hätten wir uns über das Rahmenprogramm der Veranstaltung besser vorab informieren sollen…

Vor mir stehen noch zwei Leute, die mit mir im Flieger nach Hannover saßen – kurzes Wiedererkennen und verwunderndes Staunen auf beiden Seiten – soeben haben wir unsere Pitch Wettbewerber im Bereich “Mobile Content” kennengelernt. Schwaben aus Tübingen… das ist ja wie gegen Bruder und Schwester in den Kampf ziehen…

17.30 Allmählich füllt sich die Veranstaltungsarena mit Publikum. Im Publikum können wir bekannte Gesichter ausmachen, die uns zuversichtliche Blicke schenken – an dieser Stelle einen herzlichen Dank für unseren Fanclub aus Hamburg und Münster, für das tolle Backup. Mittlerweile haben Carsten und ich auch den Ablauf der Veranstaltung geschnallt. Aus 40 Konzepten wurden 4 für den Pitch eingeladen. Zwei aus dem Bereich “Digital Life” und zwei zum Thema “Digital Content“. Jeweils zwei Konzepte präsentieren direkt um den 1. Platz. Die Jury ist mit hochkarätigen Köpfen besetzt.

Der Pitch: 3 Minuten Interview + 3 Minuten Präsentation + 5 Minuten Jury Kreuzverhör

Nettes Konzept – nur wussten wir erst ca. 30 Minuten vor der Veranstaltung wie der Ablauf ist. Aber wir sind ja gut im Improvisieren. Außerdem habe ich mit Carsten schon einige Präsentationen abgehalten. Wir sind also ein eingespieltes Team.

Ähhh, wären ein eingespieltes Team. Denn es darf nur einer auf die Bühne und präsentieren! In diesem Fall sagt Carsten ich soll präsentieren. Also auch noch eine improvisierte Solo-Nummer. Irgendwie bleibt mir keine Zeit, in Gedanken eine mögliche Dramaturgie durchzuspielen.

17.40 Der Innovation Pitch beginnt

Zum Glück müssen wir nicht als erstes in den Ring steigen. Zuerst müssen die Kollegen und Wettbewerber von clipgenerator antreten. So habe ich zumindest eine Chance, mich mit dem Ablauf der Veranstaltung etwas vertraut zu machen.

Das Thema von clipgenerator ist Videoclips fürs Handys: bunt, bewegt, Musik, hip und chic. Da haben wir mit colamo.org als Middleware einen schlechten Stand. Denn Middleware ist unsexy. Mann sieht nichts aufregendes, auch wenn die Technik im Hintergrund aufregend ist.

Nachdem clipgenerator mit einigen technischen Schwierigkeiten die Pitch-Präsentation gemeistert hat, werde ich für colamo.org in den Ring gerufen.

On Stage

Auf dem Weg zur Bühne habe ich immer noch kein Drehbuch für die Präsentation im Kopf. Das ist für mich eine ungewöhnliche Situation, denn normalerweise bin ich auf Präsentationen sehr gut vorbereitet. Ich weiss, was ich zu welchem Zeitpunkt wie sagen möchte.

Doch diesmal ist es anders. Irgendwie ist kein gedanklicher Faden spürbar, der mich durch die Präsentation leitet. Das ist nicht gut. Kein gutes Gefühl. Ich betrete die Bühne und nehme auf dem Kandidatenstuhl platz.

Die Präsentation für colamo.org beginnt

Mit der ersten Frage des Moderators ist alles wie verändert. Ich weiß, sofort wie die Antwort richtig formuliert sein müssen. Die Worte reihen sich stimmig aneinander. Auch die nachfolgende 3 Minuten Präsentation mit anschließendem Kreuzverhör laufen flüssig ab. Ich konnte zeigen wie gut colamo.org ist.

Am Ende bin ich mir sicher, dass die Pitch-Präsentation gelungen ist. Ein Blick zu Carsten bestätigt.

Victory not Defeat

So lautet der Titel einer meiner Lieblingsongs von NoMeansNo. Passend zum Titel, gibt ca. 30 Minuten später gib Wolfgang Kasper, Geschäftsführer von RTL New Media, den Gewinner in der Sparte “Digital Content” bekannt: colamo.org

Damit ist colamo.org von BITKOM in 2007 zum innovativsten Konzept in Deutschland im Bereich Mobile Content gekürt. Eine Auszeichnung, die die Leistungen des gesamten colamo.org Kernteams ehrt.

colamo.org BITKOM AwardAlso, diese Auszeichnung geht an: Sebastian, Manni, Riona, Mathias, Volker, Sören, Ryan, Sven, Lars, Helmuth, Carsten, Mirko… und viele Andere die colamo.org seit mehr als zwei Jahren begleiten

Die besten Spiele aller Zeiten: Hitliste für Arcade, C64 und Amiga

Ataris Arcade Klassiker PacmanHenry Lowood, Kurator für Wissenschaftsgeschichte am Standford University Technology College, hat eine Liste der besten Computerspiele erstellt.

Doch auf dieser Liste fehlen wichtige Klassiker. Deshalb meine persönliche Hitliste der besten Games für Arcade, C64 und Amiga.

Nominiert in der Sparte “Arcade”:

  1. Pacman
  2. Tetris
  3. Pong
  4. Frogger
  5. Space Invaders

Nominiert in der Sparte “C64”:

  1. Winter Games*
  2. Summer Games*
  3. Great Giana Sisters
  4. Zak Mc. Kracken
  5. World Games*

(Die mit * gekennzeichneten Spiele waren für so manchen ausgeleierten Competition Pro verantwortlich)

Nominiert für die Sparte “Amiga:”

  1. Pirates
  2. Civilization
  3. Monkey Islands
  4. Lemmings
  5. Sim City

Meta-Community (Beta): Community-Portal um bei Communities nicht den Überblick zu verlieren

Mit wie vielen Communities kann sich ein User gleichzeitig identifizieren? Eine, zwei, drei oder mehr? Wo bin ich den überall Mitglied einer Community?

YouTube, MySpace, XING, T-Community, YIGG, DIGG, Webnews, Photocase, WoW, Podster, Blog.de, Ebay, Dealjäger, yiehaa… uff ich verliere so langsam den Überblick.

Die Lösung ist eine Meta-Community, in der ich meine Community-Mitgliedschaften verwalte und mich mit Leidensgenossen über meine Community-Identitäten austauschen kann.

Ich glaube, ich werde am Wochenende kurz den den Bussines-Plan-Generator anwerfen und ein Paper für die VC’s dieser Welt schreiben.

Open Source Jahrbuch 2007 – Zwischen Freier Software und Gesellschaftsmodell

2006 war ein erfolgreiches Jahr für Open Source Software, geprägt durch aufstrebende Projekte, Unternehmensgründungen und Venture Capital Investoren. Doch der kommerzielle Erfolg stellt auch die Grundprinzipien der Freien Software Bewegung in Frage. Ein aktuelles Thema, das sich in der neuen Ausgabe des Open Source Jahrbuches wiederfindet.

Open Source Jahrbuch 2007Ich hatte die Ehre, vorab einen Blick in das neue Buch werfen zu dürfen. Mein Fazit: ein großes Lob an die Herausgeber.

Die Leser des Open Source Jahrbuch 2007 werden einen schnellen und fundierten Überblick zu den Themen erhalten, die die Open Source Szenen in 2007 prägen und bewegen werden.

Der Untertitel des Jahrbuches “Zwischen freier Software und Gesellschaftsmodell“, klingt unscheinbar doch birgt für Zündstoff. Denn es herrscht Katerstimmung bei den Protagonisten für Freie Software:

Wenn wir von Freier Software sprechen, drücken wir damit aus, dass sie die unverzichtbaren Freiheiten der Anwender respektiert: die Freiheit, die Software laufen zu lassen; die Freiheit, sie zu untersuchen und zu ändern; die Freiheit, bearbeitete oder unbearbeitete Kopien davon weiterzugeben. Es geht uns um die Freiheit, nicht ums Geld! Denken Sie also an Redefreiheit und nicht an Freibier.

So Richard Stallman in seinem Einleitungstext zum Open Source Jahrbuch 2007. Damit drückt er ein aktuelles Dilemma aus: Mit dem kommerziellen Erfolg von Open Source Software, stehen die Grundwerte der von Richard Stallman geprägten Freien Software Bewegung in Frage. Lässt sich Kapital mit dem Open Source Prinzip verbinden? Das Open Source Lager ist ob dieser Frage gespalten.

In der Debatte, um die von Richard Stallman angeregte Reform der GNU General Public Licence (GPL), werden die Gräben die das Open Source Lager durchziehen deutlich: Mit dem Erfolg von Open Source Software, werden die Ideale der Freien Software Bewegung zunehmen mit den wirtschaftlichen Interessen und Verwertungsbestrebungen der IT-Industrie konfrontiert.

Unter dem Kapitel “Im Dialog: Recht, Politik und Open Source” widmen sich sechs Autoren der aktuellen Debatte um die Reform der GPL, Nutzungsfreiheit, Softwarepatente und Sharing. Neben diesem Thema widmet sich das Jahrbuch auch den Fragen um die Prinzipien von Open Source Software, Wege zur Entscheidungsfindung, Anwendungsbeispiele und… und… und..

Aus der schieren Fülle der Themen, dürfte für jeden Geschmack ein interessanter Beitrag im Jahrbuch vorhanden sein.

Das Open Source Jahrbuch wird am 15. März zu CeBIT erscheinen

Link zur Webseite: http://www.opensourcejahrbuch.de

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