Monthly Archives: September 2008

Habitate: Wenn der Weltuntergang vor der Türe bleiben muss

Hermetisch abgeschlossene Städte sind eine bekannte Vision aus dem Science Fiction Genre. Michael Andersons Filmklassiker “Logan’s run” visualisierte schon 1976 eine autonome Stadtgemeinschaft, unter einer hermetischen Kuppel abgeschottet von Umweltgefahren.

Ähnlich wie der apokalyptische Vision aus “Soilent Green” entstand das Stadt Habitat aus Logan’s run unter dem unmittelbaren Eindruck des Berichtes des Club of Rome. In einer zukünftigen Welt, mit verknappten Ressourcen und zerstörter Umwelt war das Habitat die letzte Zukunftsstätte einer menschlichen Elite.

Habitate heute: virtuelle und reale

Das moderne Science Fiction Genre hat die zukünftigen Lebensräume der Eliten in den virtuellen Cyberspace verlagert. In der realen Welt sind Habitate allerdings durch den öffentlichen Diskurs zum Klimawandel, wieder ein aktuelles Thema. Auf dem Blog von Kai Raven gibt es einen interessanten Beitrag zu den aktuellen weltweiten Habitat-Projekten von schwimmenden Inseln bis zur pyramidale Stadt des Zikkurat Projekts.

Chrome vs. IE vs. Mozilla Foundation

*Diesen Beitrag habe ich über den neuen Google-Browser Chrome erstellt.

Chrome ist wirklich ein smartes Stück Software. Die Beta-Version des Browser überzeugt. Ohne Schnickschnack lädt Chrome eine komplexe Seite und stellt diese schnell dar. Da macht das Surfen spass und die langsameren IE, Firexox und Mozillas können in der Darstellungsgeschwindigkeit nicht mithalten. Chrome hat definitiv Zukunft.

Es wird ja viel darüber spekuliert, wie sich Googles Vorstoß im Browsermarkt auswirkt. In vielen Gazetten wird Chrome als großes Konkurrenten zu Microsoft Internet Explorer dargestellt.

Dies ist wahr und unwahr.

Denn Chrome ist zuerst unmittelbar für die Mozilla Foundation eine Bedrohung und mittelfristig ein Wettbewerber zum IE.Warum? Der IE kommt auf einen Markanteil von ca. 80% und Firefox auf ca. 20%. Firefox konnte im Laufe der Jahre seinen in kleinen Schritten ausbauen, aber die dominierende Stellung des IE nie wirklich gefährend. Hier Punkten Microsoft einfach mit der Verknüpfung von Betriebssystem und Browser. Windows Benutzer sind meistens auch Benutzer der Internet Explorer. Daher sind die Nutzer von Firefox auf Windows eher “Experten” und nicht gewöhnlich DAUs. Dies schränkt die Zielgruppe für Firefox ein.

Zuerst zielt Chrome gegen Firefox

Google kann mit Chrome zunächst in dieser Zielgruppe punkten. Wenn Chrome schneller und smarter wie Firefox ist, werden erfahrene Benutzer auf Chrome wechseln. Zu Lasten den Markanteils von Firefox. Kein Wunder, dass die Mozilla Foundation sehr bemüht ist, in Benchmarks die Vorzüge von Firefox herauszustellen.

Ebenfalls schmerzlich für Mozilla ist das Open Source Konzept von Chrome. Gute Open Source Entwickler sind eine knappe Resource. Diese Entwickler sind es, die einem Projekt ein erstaunliche Dynamik verleihen. Gerade die vielfältigen Plugins machen Firefox zu einem attraktiven Browser. Wechseln Entwickler vom Mozilla Lager zu Chrome, dämpft dies die Dynamik im Firefox-Projekt. Die Mozilla Foundation verfügt zwar über ein gutes Finanzpolster, um fähige Entwickler zu versorgen, doch im Vergleich zu Googles Kapitalisierung ist Mozilla ein Zwerg.

Neben der Annerkennung für sein Werk muss ein Open Source Entwickler auf seinen Lebensunterhalt verdienen. Wenn Google die besseren Chancen bietet, wird diese Verlockung wirken.Ich halte Chrome daher zunächst für einen sehr ernsten Konkurenten für Firefox. Chrome wird zuerst diese Marktanteile aufzehren.

Googles Gegner Microsoft

Sicherlich, Microsoft ist der große zukünftige Gegner von Google. Im Bereich der Suchmaschine ist das Rennen ja schon längst entschieden. Doch Google fordert die Redmonder auf vielen Gebieten heraus: Handy-Plattformen, Office Anwendungen, E-Mail uvm.Während bisher das Betriebssystem der Schlüssel zum Kunden war, wird zukünftig der Zugang zu webbasierten Diensten wichtig sein. Das Betriebssystem, Microsofts orginäre Stärke, wird mit webbasierten on Demand Anwendungen zunehmend bedeutungslos. Doch der Schlüssel für den Zugang einer webbasierten Anwendung ist der Browser. Dieser löst das Betriebssystem als grafische Anwendungsoberfläche ab. Damit kommt dem Browser eine Schlüsselpositon zu. Über den Browser werden Anwendungen ausgeführt, Briefe geschrieben, Tabellelenkalkulationen durchgeführt und Bilder bearbeitet. Das Betriebssystem verliert an Bedeutung.

Windows war bisher ein verläßliches Schlachtroß von Microsoft, doch wird dieses durch webbasierte Anwendungen ein zunehmend schwacher Gaul. Ohne Rückendeckung von diesem Schlachtroß sind Office und Outlook schutzlose Bauern.

Warum für etwas teuer bezahlen, wenn dieses viel günstiger oder kostenlos von Google zu bekommen ist?

Und wenn mit Chrome diese Anwendungen viel besser und verlässlicher funktionieren, wie mit dem Internet Explorer?

Dann kehren Benutzer Microsoft den Rücken zu.

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