Burma: wie Flickr & Co. zum Werkzeug der Verfolgung werden
Beim morgendlichen Kaffee bin ich über diesen Artikel von Florian Rötzer zum Thema “Burma: Sind Reporter, Bürgerjournalisten und Blogger Spitzel des Regimes” gestolpert. Besonder dieser Absatz hat es in sich:
“Sollte dies der Fall sein und sollte das Militärregime tatsächlich aufgrund von Fotos und Filmen nach den Menschen suchen, die sich an den Protesten beteiligt haben, dann erhält die vielerorts gepriesene Öffentlichkeit, die durch die über Blogs und Medien verbreiteten Bilder hergestellt wurde, zumindest eine dunkle Seite. Man könnte auch sagen, dass die Verbreitung von Bildern, die in einem Gewaltregime kenntlich Protestierende zeigen und deren Gesichter nicht unkenntlich machen, bestenfalls naiv ist, aber womöglich auch den Sicherheitskräften die Arbeit abnimmt, um Oppositionelle zu identifizieren und zu jagen.”
Ja, es ist ein Segen und ein Fluch. Erst das Internet macht es möglich, dass aus einem sehr isolierten Vorgang in Burma mediale Informationen nach außen fließen und sich rasant verbreiten. Über das Kappen der Internet-Leitungen können die Regime dieser Welt, die eigene Bevölkerung abschotten und werden dennoch der Weltöffentlichkeit per Flickr und Google-Earth vorgeführt.
Doch was hält die Schergen dieser Welt davon ab, sich des Mediums zu bedienen? Das social Web, wird hier zu einer lebensbedrohlichen Gefahr für Menschen, denen der unmittelbare Zugang zum Internet durch die Diktatur in Burma verwährt ist. Schöne neue Welt.