Open Source Jahrbuch 2007 – Zwischen Freier Software und Gesellschaftsmodell
2006 war ein erfolgreiches Jahr für Open Source Software, geprägt durch aufstrebende Projekte, Unternehmensgründungen und Venture Capital Investoren. Doch der kommerzielle Erfolg stellt auch die Grundprinzipien der Freien Software Bewegung in Frage. Ein aktuelles Thema, das sich in der neuen Ausgabe des Open Source Jahrbuches wiederfindet.
Ich hatte die Ehre, vorab einen Blick in das neue Buch werfen zu dürfen. Mein Fazit: ein großes Lob an die Herausgeber.
Die Leser des Open Source Jahrbuch 2007 werden einen schnellen und fundierten Überblick zu den Themen erhalten, die die Open Source Szenen in 2007 prägen und bewegen werden.
Der Untertitel des Jahrbuches “Zwischen freier Software und Gesellschaftsmodell“, klingt unscheinbar doch birgt für Zündstoff. Denn es herrscht Katerstimmung bei den Protagonisten für Freie Software:
Wenn wir von Freier Software sprechen, drücken wir damit aus, dass sie die unverzichtbaren Freiheiten der Anwender respektiert: die Freiheit, die Software laufen zu lassen; die Freiheit, sie zu untersuchen und zu ändern; die Freiheit, bearbeitete oder unbearbeitete Kopien davon weiterzugeben. Es geht uns um die Freiheit, nicht ums Geld! Denken Sie also an Redefreiheit und nicht an Freibier.
So Richard Stallman in seinem Einleitungstext zum Open Source Jahrbuch 2007. Damit drückt er ein aktuelles Dilemma aus: Mit dem kommerziellen Erfolg von Open Source Software, stehen die Grundwerte der von Richard Stallman geprägten Freien Software Bewegung in Frage. Lässt sich Kapital mit dem Open Source Prinzip verbinden? Das Open Source Lager ist ob dieser Frage gespalten.
In der Debatte, um die von Richard Stallman angeregte Reform der GNU General Public Licence (GPL), werden die Gräben die das Open Source Lager durchziehen deutlich: Mit dem Erfolg von Open Source Software, werden die Ideale der Freien Software Bewegung zunehmen mit den wirtschaftlichen Interessen und Verwertungsbestrebungen der IT-Industrie konfrontiert.
Unter dem Kapitel “Im Dialog: Recht, Politik und Open Source” widmen sich sechs Autoren der aktuellen Debatte um die Reform der GPL, Nutzungsfreiheit, Softwarepatente und Sharing. Neben diesem Thema widmet sich das Jahrbuch auch den Fragen um die Prinzipien von Open Source Software, Wege zur Entscheidungsfindung, Anwendungsbeispiele und… und… und..
Aus der schieren Fülle der Themen, dürfte für jeden Geschmack ein interessanter Beitrag im Jahrbuch vorhanden sein.
Das Open Source Jahrbuch wird am 15. März zu CeBIT erscheinen
Link zur Webseite: http://www.opensourcejahrbuch.de