Burda und die Indianer von XING
“Wenn Du entdeckst, dass Du ein totes Pferd reitest, steig ab!”
(Angeblich eine alte Weisheit der Dakota Indianer)
Burda steigt bei XING ein, so lautete heute Morgen die Schlagzeile, die mir bei meiner morgendlichen Zeitungslektüre (ja, ich lese noch Zeitung) ins Auge hüpfte.
Die Südwestpresse meldete, dass Burda die Anteile von XING-Gründer Lars Hinrichs für angebliche 48. Mio. Euro kauft.
Wenn dem so ist: Mein Glückwunsch an Lars Hinrichs. Ganz im Sinne der Dakota Indianer steigt er für einen fürstlichen Preis vom fast toten Pferd.
Ja, XING ist so gut wie tot.
Warum ich das behaupte?
Die Wachstumsstory von XING ist vorbei. Der deutschsprachige Markt ist erobert und wird von XING bedient. Doch ausserhalb dieses Kernmarktes ist XING so gut wie nicht Existent. Zudem gelingt es XING nicht, die Plattform mit attraktiven Diensten laufend zu beleben. Hier zeigt facebook beispielhaft, wie es richtig geht.
Zum Vergleich:
XING hat knapp über 8. Mio. Mitglieder (Stand Sept. 2009), der Marktführer und Wettbewerber Linkedin zählt dagegen weltweit über 50. Mio. Mitglieder (Stand Nov. 2009). Im Vergleich zu Linkedin, ist XING ein Zwerg.
Der verlockende chinesische Markt, ist von nationalen Anbietern und Linkedin besetzt. Also wohin soll es mit XING gehen? Das XING seit geraumer Zeit stagniert, ist in diesem Diagramm sehr schön dargestellt.
Was will Burda also mit diesem toten Pferd machen? Millionen versenken?
Die Hoffnung, dass Linkedin sich per “Zukauf” von XING einen Markteintritt in Deutschland verschafft, ist eher unwahrscheinlich. Für Burda, wird es daher sehr schwer werden mit XING kein Geld zu verbrennen.