Bye, bye Palm

Wer wissen möchte, wie ein innovatives Unternehmen durch Management-Fehlern peu a peu den Bach runter geht, der sollte sich die Geschichte von Palm Inc. näher anschauen.

Als langjähriger Palm-Nutzer habe ich am Wochenende meinen Treo 680 endgültig ausgemustert und durch ein Nokia Smartphone ersetzt. Ein längst überfälliger Schritt, denn meinen Treo habe ich mehr aus nostalgischen Gründen weiter verwendet. Doch die veraltete Technik des Treos und die sich häufenen Systemabstürze gingen mir immer mehr auf den Keks. Nun ist das Kapitel Palm für mich beendet. Für immer wie es aussieht, denn von Palm ist kein zukunftsweisendes Smartphone in Sicht.

Bye,Bye Palm

Schade, denn die Geräte von Palm galten einst als innovative Spitzentechnologie. Aber das ist lange her. 1996 präsentiere das Unternehmen den ersten Palm Pilot und setzte damit einen Meilenstein in der Entwicklung von PDA’s. Der Pilot war ein kleines handliches Gerät, mit einer gut durchdachten Benutzeroberfläche und einem schlangen Betriebssystem. Der Pilot war die perfekte Symbiose zwischen Design, Handhabung und Software, also das iPhone seiner Zeit.

Palm hat in dieser Zeit den Markt für PDA’s und Handhelds beherrscht. Und dann? Es folgten zahlreiche neue PDA-Modelle, aber keine grundlegenden Innovationen. Das Management hat die Zukunft des Unternehmens auf Raten verpennt.

  • So wurde der Smartphone-Markt verschlafen und Unternehmen wie Backberry und Nokia überlassen.
  • Die Einheit von Betriebssystem PalmOS und Hardware wurde aufgelöst.
  • Neue Produkte wie der Treo wurden mit veralteter Technik ausgestattet (kein Wlan, kein UMTS)

Heute befindet sich Palm mit seinen veralteten Geräten einem hochdynamischen Markt konfrontiert. Apples iPhone hat den Innovationsdruck auf alle Hersteller von Smartphones erheblich verstärkt. Zwar hat Palm mit Jon Rubenstein einen erfahren Apple-Manager verpflichten können, doch der Wettbewerb im Smartphone-Segment ist ernorm.

Falls es Palm eines Tages gelingen sollte ein innovatives Smartphone zu präsentieren, bin ich gerne Nutzer. Doch an diesen Innovationsschub kann ich nicht Glauben. Bye, bye Palm.

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