Des Teufels Alternative

Google Vize David Drummond posted im Google Blog, warum seiner Ansicht nach die Übernahme von Yahoo durch Mircosoft dem Internet schaden könnte.

Die Argumentation von Drummond ist einleuchtend: gemeinsam mit Yahoo würde Microsoft besonders in den Bereichen E-Mail-, Messanger- und Portaldienste eine herausragende Markstellung erreichen. Doch bei allen Argumenten bleibt auch ein schaler Beigeschmackt. Google ist im Bereich der Suche und online Vermarktung der führende Anbieter. Außerhalb der USA verfügt das Unternehmen einen monopolistischen Marktanteil. Beispielsweise in Deutschland mit ca. 90% bei der online Recherche.

Microsoft dagegen hat in der Vergangenheit bewiesen, wie sehr das Unternehmen nach Monopolsituationen drängt, um diese dann aggressiv auszubauen und zu verteidigen.

Aber auch Google muss den Erwartungen seiner Investoren Rechnung tragen. Die Devise heißt auch hier Wachstum und Verteidigung von Marktanteilen.

Neben der finanziell, strategischen Komponente hat dieser Wettbewerb der Giganten auch einen moralischen Beigeschmack. Diesen akzentuiert David Drummond in seinem Blog-Posting.

Überspitzt gesagt: es geht um die Zukunft des Internets. A la billigem Hollywood Drehbuch geht es um einen Kampf der Guten (Google) gegen das Böse (Microsoft).

Doch so einfach ist es leider nicht.  Ich bin wirklich kein Fan der Produkte und Marktstrategien aus Redmond. Aber auch Mär vom edlen Ritter aus Mountain View, der gegen das Böse kämpft ist nicht glaubhaft. Zugegeben Google hat sich im Gegensatz zu Microsoft immer darum bemüht, das Services mit offenen Standards bedient werden können. Als großer Nutznießer von Open Source Software ist Google zu einem der größten Förderer geworden. Zum Leidwesen von Microsoft und anderen Anbietern von propritärer Software und abgeschotteten Diensten.

Doch Google ist ebenso wenig Gut, wie Microsoft das Attribut Böse verdient. Beides sind schlicht Unternehmen, die Rendite für Anleger erwirtschaften müssen. Es Unterscheiden sich die Mittel, nicht die strategischen Ziele.

Falls Microsoft tatsächlich übernimmt, entsteht ein bedeutendes Gegengewicht zu Google im Bereich der online Vermarktung und Suche. Das ist nicht schlecht. Nur verfügt der Bräutigam von Yahoo leider nicht unbedingt über den besten Leumund.

Es ist eine Teufels Alternative.

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