Category Archives: Mobile

Googles Mobilfunktpläne weiten sich aus

Google beteiligt sich an der Ersteigerung einer amerikanischen Mobilfunkfrequenz. Somit hat Google doch noch viel weitere Pläne, als “nur” mit Hilfe von Android die technologische Landschaft der Endgeräte zu verändern.

Vor zwei Jahren war ich Gast auf einer Konferenz zum Thema der zukünftigen Mobilfunkmärkte. Auf einem Podium saßen durchweg die Größen der Branche: Carrier und Handyhersteller. Schon damals wurde in der Diskussion “Google” als großer zukünftiger Wettbewerber ausgemacht. Nun ist es also Fakt.

Mobiles Internet im Würgegriff der Carrier

Seit Jahren sehe ich auf Kongresse neue Konzepte, Ideen und Services die auf mobile Internet-Dienste beruhen. Zahlreiche Startups, Versuchslabore und Companies haben tolle Konzepte entwickelt. Doch am Markt sind weiterhin nur Klingeltöne und Wallpapers fürs Handy erfolgreich sichtbar.

Leider bietet der Mobilfunkmarkt ein wesentlich schwierigeres Marktumfeld für die Entwicklung von Internet basierten Geschäftsmodellen. Warum? Zum einem gibt es in Europa auf den Mobilfunktmärkten nationale Oligopole der Netzbetreiber. Diese fürchten bei der Etablierung IP-basierter mobiler Dienste um den Verlust von profitablen Cash-Cows.

Beispielsweise sind SMS-Dienste ein Geschäft mit wunderbaren Profiten, welche durch mobiles Instant-Messaging kannibalisiert würden. Und warum sollte eine Branche freiwillig auf einen solchen Goldesel verzichten? Hier sind sich die Netzbetreiber einig.

Eine weitere große Hürde ist das Roaming. Insbesondere in Europa, mit seinen vielen Ländergrenzen auf engem Raum, behindern hohe Roaming-Gebühren zwischen den Netzbetreibern die Etablierung von mobilen Services. Während durch die EU in Europa der freie Waren und Grenzverkehr herrscht, steht im mobilen Internet vor jeder Landesgrenze ein Kassenhäuschen der Mobilfunkbetreiber. Die Roaminggebühren für mobiles Internet sind horrend und schrecken den Nutzer ab (ich selbst halte mit einer Monatsrechnung von 800 Euro für mobiles Internet einen traurigen Rekord im Büro!).

Es ist aber schlicht nicht einzusehen, warum hohe Roaminggebühren gerechtfertigt sind. Schließlich sind alle großen Netzbetreiber in Europa mit nationalen Tochterunternehmen gut aufgestellt. Roaming ist zunächst ein profitables Raubrittertum, und ein weiterer Baustein, der die Etablierung von mobilen Internet-Diensten verhindert.

Der dritten Punkt der mobile Geschäftsmodelle erschwert ist das Handy. Wer eine Software für mobile Endgeräte am Markt einführen möchte, muss diese für ca. 60 verschiedene Gerätetypen anpassen. Dies sorgt für hohe Entwicklungskosten, die wiederum den ROI von mobilen Geschäftsmodellen verschlechtern.

Und zuletzt viertens: bei mobilen Geschäftsmodellen möchten alle Marktteilnehmer in der Verwertungskette möglichst einen Anteil an den Einahmen. Wer aber seine Erlöse mit Netzbetreibern, Handy-Herstellern und Content-Lieferanten teilen muss, tut sich schwer vom Kuchen selbst noch genug zum Überleben ab zubekommen.

Android startet $10 Mio. Bounty-Programm

Wow, jetzt wird es interessant. Das Android-Konsortium hat ein Bounty-Programm in Höhe von 10 Mio. $ gestartet. Gefördert werden die besten Software-Ideen für die Android-Plattform.

Software-Entwickler können sich bis März 2008 mit Ihren Ideen bewerben und erhalten max. $275.000 Förderung für die Realisierung der vorgeschlagenen Lösung. Die Android Developer-Challange ist ein cleverer Schritt, um die Open Source Entwickler Community für die mobile Plattform Android zu begeistern.

Schon jetzt ist das Showcase von Android beindruckend:

[youtube 1FJHYqE0RDg]

Via seekXL Blog

iPhone Abzocke mit Roaming Gebühren

“He Brother… rück die deine Kohle raus oder isch’ rip disch ab!” Zwischen den Abzock-Sitten in einem Slum in Sao Paulo und den Roaming-Gebühren für das iPhone in Deutschland gibt es keinen großen Unterschied. Kleine Kostprobe gefällig?

So kosten Internet-Roaming pro 50kb übertrage Daten:

Schweiz: 0,49 Cent
Frankreich: 0,39 Cent
China: 0,79 Cent
Russland: 0,79 Cent

iPhone Deutschland: Abzocke mit Roaming

Welch eine Abzocke! Denn Besitzer des hübschen iPhones können durch den SIM-Lock nicht auf einen günstigen Anbieter im Ausland wechseln. Auch ruft die aktivierte Voicmail-Box des iPhones brav jede eingehende Nachricht per Internet-Verbindung ab. So kommen ganz schön hübsche Sümmchen per Roaming zusammen. Die Gewinner in diesem Spiel: T-Mobile und Apple. Der Verlierer? Na, der dumme Kunde eben.

Ich bin mal gespannt, in knapp einem Monat dürften wir die ersten Horror-Meldungen von deutschen iPhone Nutzern lesen können, denen eine saftige Roaming-Rechnung von T-Mobile ins Haus flattert.

iPhone sucks. Ohne mich, da warte ich doch lieber auf die Angebote der Wettbewerber im nächsten Jahr ;)

Bye, bye Palm

Wer wissen möchte, wie ein innovatives Unternehmen durch Management-Fehlern peu a peu den Bach runter geht, der sollte sich die Geschichte von Palm Inc. näher anschauen.

Als langjähriger Palm-Nutzer habe ich am Wochenende meinen Treo 680 endgültig ausgemustert und durch ein Nokia Smartphone ersetzt. Ein längst überfälliger Schritt, denn meinen Treo habe ich mehr aus nostalgischen Gründen weiter verwendet. Doch die veraltete Technik des Treos und die sich häufenen Systemabstürze gingen mir immer mehr auf den Keks. Nun ist das Kapitel Palm für mich beendet. Für immer wie es aussieht, denn von Palm ist kein zukunftsweisendes Smartphone in Sicht.

Bye,Bye Palm

Schade, denn die Geräte von Palm galten einst als innovative Spitzentechnologie. Aber das ist lange her. 1996 präsentiere das Unternehmen den ersten Palm Pilot und setzte damit einen Meilenstein in der Entwicklung von PDA’s. Der Pilot war ein kleines handliches Gerät, mit einer gut durchdachten Benutzeroberfläche und einem schlangen Betriebssystem. Der Pilot war die perfekte Symbiose zwischen Design, Handhabung und Software, also das iPhone seiner Zeit.

Palm hat in dieser Zeit den Markt für PDA’s und Handhelds beherrscht. Und dann? Es folgten zahlreiche neue PDA-Modelle, aber keine grundlegenden Innovationen. Das Management hat die Zukunft des Unternehmens auf Raten verpennt.

  • So wurde der Smartphone-Markt verschlafen und Unternehmen wie Backberry und Nokia überlassen.
  • Die Einheit von Betriebssystem PalmOS und Hardware wurde aufgelöst.
  • Neue Produkte wie der Treo wurden mit veralteter Technik ausgestattet (kein Wlan, kein UMTS)

Heute befindet sich Palm mit seinen veralteten Geräten einem hochdynamischen Markt konfrontiert. Apples iPhone hat den Innovationsdruck auf alle Hersteller von Smartphones erheblich verstärkt. Zwar hat Palm mit Jon Rubenstein einen erfahren Apple-Manager verpflichten können, doch der Wettbewerb im Smartphone-Segment ist ernorm.

Falls es Palm eines Tages gelingen sollte ein innovatives Smartphone zu präsentieren, bin ich gerne Nutzer. Doch an diesen Innovationsschub kann ich nicht Glauben. Bye, bye Palm.

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