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Kommt VoIP doch auf dem Google Handy

Nach einem Bericht im Handelsblatt Blog könnte VoIP auf dem G1 schon in der nächsten Version, mit dem Segen von T-Mobile unterstützt werden. Zu begrüßen wäre es, denn ohne VoIP ist das Googles Android nur ein amputiertes Betriebssystem – von der versprochenen Offenheit keine Spur.

Im Spagat mit den Bedürfnissen der Netzbetreiber, hat sich Google dazu hinreißen lassen, die VoIP Unterstützung in der aktuellen Version von Android zu unterbinden. Auch kann die Open Source Gemeinde nicht die betreffenden Funktionen einfach nachträglich einbauen, da wesentliche Elemente von Android nicht in den Sourcen offengelegt sind. Das offizielle Argument heisst “Sicherheit”, wobei Security by Obscurity bekanntlich nicht wirklich eine gute Sicherheitsstrategie ist. Vielmehr geht es wohl eher darum, die Netzbetreiber vor einer unkontrollierten VoIP Nutzung zu schützen.

So haben die Macher von OpenMoko, einem ebenfalls auf Linux basierendem OS für Handies, kein Problem damit die gesamte Source zu veröffentlichen. Denn die für das GSM Netz sensible Routinen sind auf direkt auf der Hardware des GSM-Baustein im Handy gekapselt. Googles Versuch teilweise Offenlegung des Quelltextes mit Sicherheitsaspekten zu begründen, ist daher wohl kaum mehr wie eine laue Schutzbehauptung.

Vergleicht man das G1 Android mit dem OpenMoko Handy “Neo Freerunner“, besticht die “echte” offene Plattform Open Moko mit einem eleganteren Design, freier Netzwahl ohne SIM Lock und USB Standardschnittstellen. So muss eine alternative zum iPhone aussehen!

Google Handy entäuscht auf ganzer Linie

Wie ein Souflé das zu früh aus dem Ofen geholt wurde, ist die heiße Luft aus dem Thema Google Handy entwichen. Trotz bester Köche, ist das Ergebnis ein unansehnlicher schlaffer Kuchen. So enttäuscht, das gestern von Google / T-Mobile / HTC präsentierte G1 Android Handy auf ganzer Linie.

Die “Weltneuheit” besticht zu erst durch ihr plumpes Design. Im Gegensatz zum stylischen iPhone ist das HTC Handy ein klassisches “old School” Design, oder anders gesagt, es unterscheidet sich nicht wesentlich von den zig anderen Smartphone Modellen am Markt. Im Gegensatz zum großen Konkurrenten iPhone ist das G1 schwerer und dicker.

Android ist ein offenes Betriebssystem (oder fast offen?), doch was bringt dies für Vorteile, wenn die Geräteplattform durch proprietäre Eigenschaften besticht. So verfügt das HTC G1 über keine Standardschnittstellen für USB oder Kopfhörer.

Die Software-Eigenschaften sind ebenfalls nicht bestechend. Abspielen von Videos? Fehlanzeige! Und noch viel unsäglicher für Business-Anwender: Kalenderdaten können nicht per Active Sync abgeglichen werden. Da bietet einem schon jedes Consumer Handy von Nokia mehr Komfort. Womit wir mit der Mär aufräumen können, dass Android ein komplett offenes System ist. Google hat die Plattform bislang nur in Teilen veröffentlicht. VoIP wird in Abstimmung mit T-Mobil auf dem G1 nicht unterstützt.

Kommen wir aber nun zur Kernfrage:
Wie bekomme ich das neue G1?

Antwort:
In den USA nur über T-Mobile mit einem zwei Jahre Knebelvertrag!

Ich sehe da nicht wirklich einen Vorteil in Android. Zumal der T-Mobil Vertrag natürlich die Nutzung von VoIP auf dem G1 ausschließt. Wieder mal ein Zeichen dafür, wie Gaga der Mobilfunkmarkt derzeit ist.

Nur in den Kosten kann das G1 das iPhone schlagen. Wer in den USA die Geräte mit einem zwei Jahresvertrag nutzen will, muss bei beiden Geräten tief in die Tasche greifen, nur beim G1 um $380 weniger. Die Gesamtkosten für die Geräte mit Vertrag belaufen sich laut einer Rechnung von Wired auf:

AT&T iPhone: $2.360

T-Mobile G1: $1.980

Bei beiden Vertragsvarianten kann von uneingeschränkter mobiler Kommunikation keine Rede sein.  Dazu zum G1 Vertrag T-Mobile CTO Cole Brodman in Wired:

“We want to be open in a way that consumers can rely on”

Was soviel heißt wie: “Offen? Wir werden einen Teufel tun. Der Kunde soll das fressen, was wir ihn hinwerfen”.

Na dann guten Appetit mit dem schlaffen Souflé G1.

Chrome vs. IE vs. Mozilla Foundation

*Diesen Beitrag habe ich über den neuen Google-Browser Chrome erstellt.

Chrome ist wirklich ein smartes Stück Software. Die Beta-Version des Browser überzeugt. Ohne Schnickschnack lädt Chrome eine komplexe Seite und stellt diese schnell dar. Da macht das Surfen spass und die langsameren IE, Firexox und Mozillas können in der Darstellungsgeschwindigkeit nicht mithalten. Chrome hat definitiv Zukunft.

Es wird ja viel darüber spekuliert, wie sich Googles Vorstoß im Browsermarkt auswirkt. In vielen Gazetten wird Chrome als großes Konkurrenten zu Microsoft Internet Explorer dargestellt.

Dies ist wahr und unwahr.

Denn Chrome ist zuerst unmittelbar für die Mozilla Foundation eine Bedrohung und mittelfristig ein Wettbewerber zum IE.Warum? Der IE kommt auf einen Markanteil von ca. 80% und Firefox auf ca. 20%. Firefox konnte im Laufe der Jahre seinen in kleinen Schritten ausbauen, aber die dominierende Stellung des IE nie wirklich gefährend. Hier Punkten Microsoft einfach mit der Verknüpfung von Betriebssystem und Browser. Windows Benutzer sind meistens auch Benutzer der Internet Explorer. Daher sind die Nutzer von Firefox auf Windows eher “Experten” und nicht gewöhnlich DAUs. Dies schränkt die Zielgruppe für Firefox ein.

Zuerst zielt Chrome gegen Firefox

Google kann mit Chrome zunächst in dieser Zielgruppe punkten. Wenn Chrome schneller und smarter wie Firefox ist, werden erfahrene Benutzer auf Chrome wechseln. Zu Lasten den Markanteils von Firefox. Kein Wunder, dass die Mozilla Foundation sehr bemüht ist, in Benchmarks die Vorzüge von Firefox herauszustellen.

Ebenfalls schmerzlich für Mozilla ist das Open Source Konzept von Chrome. Gute Open Source Entwickler sind eine knappe Resource. Diese Entwickler sind es, die einem Projekt ein erstaunliche Dynamik verleihen. Gerade die vielfältigen Plugins machen Firefox zu einem attraktiven Browser. Wechseln Entwickler vom Mozilla Lager zu Chrome, dämpft dies die Dynamik im Firefox-Projekt. Die Mozilla Foundation verfügt zwar über ein gutes Finanzpolster, um fähige Entwickler zu versorgen, doch im Vergleich zu Googles Kapitalisierung ist Mozilla ein Zwerg.

Neben der Annerkennung für sein Werk muss ein Open Source Entwickler auf seinen Lebensunterhalt verdienen. Wenn Google die besseren Chancen bietet, wird diese Verlockung wirken.Ich halte Chrome daher zunächst für einen sehr ernsten Konkurenten für Firefox. Chrome wird zuerst diese Marktanteile aufzehren.

Googles Gegner Microsoft

Sicherlich, Microsoft ist der große zukünftige Gegner von Google. Im Bereich der Suchmaschine ist das Rennen ja schon längst entschieden. Doch Google fordert die Redmonder auf vielen Gebieten heraus: Handy-Plattformen, Office Anwendungen, E-Mail uvm.Während bisher das Betriebssystem der Schlüssel zum Kunden war, wird zukünftig der Zugang zu webbasierten Diensten wichtig sein. Das Betriebssystem, Microsofts orginäre Stärke, wird mit webbasierten on Demand Anwendungen zunehmend bedeutungslos. Doch der Schlüssel für den Zugang einer webbasierten Anwendung ist der Browser. Dieser löst das Betriebssystem als grafische Anwendungsoberfläche ab. Damit kommt dem Browser eine Schlüsselpositon zu. Über den Browser werden Anwendungen ausgeführt, Briefe geschrieben, Tabellelenkalkulationen durchgeführt und Bilder bearbeitet. Das Betriebssystem verliert an Bedeutung.

Windows war bisher ein verläßliches Schlachtroß von Microsoft, doch wird dieses durch webbasierte Anwendungen ein zunehmend schwacher Gaul. Ohne Rückendeckung von diesem Schlachtroß sind Office und Outlook schutzlose Bauern.

Warum für etwas teuer bezahlen, wenn dieses viel günstiger oder kostenlos von Google zu bekommen ist?

Und wenn mit Chrome diese Anwendungen viel besser und verlässlicher funktionieren, wie mit dem Internet Explorer?

Dann kehren Benutzer Microsoft den Rücken zu.

Suchmaschinen-Marketing: wer Zeit hat gewinnt.

Gut Ding will Weile haben. Dieser Spruch passt wie die Faust aufs Auge in Punkto Suchmaschinen-Platzierungen der meisten Business-Webseiten. Um Platzierung einer Webseite beispielsweise in Google zu optimieren, ist ein langer Atem gefragt. Zu nächst gilt es “on Site”, also auf der Webseite selber einen Augenmerk auf eine suchmaschinen freundliche Gestaltung zu legen.

Nur was der Robot der Suchmaschine sieht, kann er auch indizieren. Nur was indiziert ist, kann auch durchsucht werden. Nur nach was durchsucht werden kann, wird auch gefunden. Soweit so simpel.

Denkste. Ein Großteil der Webseite scheitert schon daran, Inhalte für den Robot einer Suchmaschine gut lesbar darzustellen. Manchmal liegt es daran, dass der Webdesigner eine wahre Design-Orgie veranstaltet: Stichwort Flash. Besonders die Webseiten von Werbeagenturen sind für diesen Fehler anfällig. Shame on you. Genau diese Branche sollte doch dem Kunden zeigen wie es geht. Doch hier passieren die meisten Fehler.

Der Schuster hat bekanntlich die schlechtesten Leisten

Dabei lassen sich technische Hürden durch eine bedachte Programmierung vermeiden. Der Einsatz von Flash muss kein K.O. Kriterium für den Suchmaschine-Robot darstellen – wenn der Programmierer die relevanten Informationen für den Robot “maschinenlesbar” bereitstellt. Oftmals ist dies nur mit wenig Aufwand erreichbar. Die Tücke dabei: man muss eben bei der Konzeption der Webseite daran denken.

Neben der Technik ist ein zweiter großer Faktor die Schlüsselwort-Dichte auf der Webseite. Es gilt Schlüsselwörter sinnhaft und geschickt über die Seite zu streuen. Auch hier ist eine “Orgie” mit Schlüsselwörtern eher kontraproduktiv. Zum einen fällt der Suchmaschine per statistischer Auswertung das überproportionale Setzen von Schlüsselwörtern auf – was zu einer Abwertung in der Suchmaschine führt, zum anderen lassen sich Texte mit einer Kette von Schlüsselwörtern  nur schwerlich lesen.

Hier gilt es ein gesundes Maß zu finden, welches dem menschlichen Leser und dem Robot der Suchmaschine gerecht wird.

Wenn das beherzigt wird gilt: abwarten und Tee trinken. Denn ein gutes Ranking in einer Suchmaschine ergibt sich aus der Relevanz der Inhalte einer Seite im Bezug zum Suchbegriff. Stimmt der Inhalt wird die Seite entsprechend gerankt. Stimmt das Ranking gewinnt die Seite an Zugriffe und externen Links.  Je mehr Zugriffe, je mehr Links, je älter die Seite, desto besser für eine gute Position in der Suchmaschine.

“Keep it simple” und keine “dirty tricks”, dann klappt es auch mit Google.

Ist die Google-Bildersuche rechtswidrig?

Deutsche Gerichte und deutsches Recht haben es zeitweise schwer mit dem Fortschritt mitzuhalten. Die Grundlage zu unserem Bürgerlichen Gesetzbuch stammt aus dem Jahr 1871. Wenn ein Internet-Jahr ca. 10 Jahre in der realen Welt darstellt, dann ist diese Rechtsgrundlage also ungefähr 1370 Internet-Jahre alt. Google feiert dagegen in diesem Jahr sein zehnjähriges Firmenjubiläum. Kein Wunder, dass so manche bestehenden Gesetze zu anachronistischen juristischen Verrenkungen in Bezug auf neue Medien und Internet führen.

Betrachtet man die Rechtsprechung der letzten 10 Jahre zu grundsätzlichen Themen in Bezug auf das Internet wird mir eines klar: Recht haben und Recht bekommen sind zwei Paar Stiefel. Deutsche Richter und das deutsche Rechtssystem tun sich schwer mit den Fragestellungen in einer konvergenten Kommunikationsgesellschaft.  Es brennt an allen Ecken: freie Meinungsäußerung (Forenhaftung), Wettbewerbsrecht (Abmahnungen), Persönlichkeitsrecht und Urheberrecht.

Das jüngste Urteil des OLG Thüringen ist ein weiteres Beispiel für die jetzige Phase der “Sinnfindung” im deutschen Recht: Thumbnails in Suchmaschinen verstoßen gegen das Urheberrecht. Ich warte gespannt auf den ersten Provider, der Google per einstweiliger Verfügung sperren muss.

Des Teufels Alternative

Google Vize David Drummond posted im Google Blog, warum seiner Ansicht nach die Übernahme von Yahoo durch Mircosoft dem Internet schaden könnte.

Die Argumentation von Drummond ist einleuchtend: gemeinsam mit Yahoo würde Microsoft besonders in den Bereichen E-Mail-, Messanger- und Portaldienste eine herausragende Markstellung erreichen. Doch bei allen Argumenten bleibt auch ein schaler Beigeschmackt. Google ist im Bereich der Suche und online Vermarktung der führende Anbieter. Außerhalb der USA verfügt das Unternehmen einen monopolistischen Marktanteil. Beispielsweise in Deutschland mit ca. 90% bei der online Recherche.

Microsoft dagegen hat in der Vergangenheit bewiesen, wie sehr das Unternehmen nach Monopolsituationen drängt, um diese dann aggressiv auszubauen und zu verteidigen.

Aber auch Google muss den Erwartungen seiner Investoren Rechnung tragen. Die Devise heißt auch hier Wachstum und Verteidigung von Marktanteilen.

Neben der finanziell, strategischen Komponente hat dieser Wettbewerb der Giganten auch einen moralischen Beigeschmack. Diesen akzentuiert David Drummond in seinem Blog-Posting.

Überspitzt gesagt: es geht um die Zukunft des Internets. A la billigem Hollywood Drehbuch geht es um einen Kampf der Guten (Google) gegen das Böse (Microsoft).

Doch so einfach ist es leider nicht.  Ich bin wirklich kein Fan der Produkte und Marktstrategien aus Redmond. Aber auch Mär vom edlen Ritter aus Mountain View, der gegen das Böse kämpft ist nicht glaubhaft. Zugegeben Google hat sich im Gegensatz zu Microsoft immer darum bemüht, das Services mit offenen Standards bedient werden können. Als großer Nutznießer von Open Source Software ist Google zu einem der größten Förderer geworden. Zum Leidwesen von Microsoft und anderen Anbietern von propritärer Software und abgeschotteten Diensten.

Doch Google ist ebenso wenig Gut, wie Microsoft das Attribut Böse verdient. Beides sind schlicht Unternehmen, die Rendite für Anleger erwirtschaften müssen. Es Unterscheiden sich die Mittel, nicht die strategischen Ziele.

Falls Microsoft tatsächlich übernimmt, entsteht ein bedeutendes Gegengewicht zu Google im Bereich der online Vermarktung und Suche. Das ist nicht schlecht. Nur verfügt der Bräutigam von Yahoo leider nicht unbedingt über den besten Leumund.

Es ist eine Teufels Alternative.

Google vs. Wikipedia: der Kampf um das letzte Wissensmonopol

Wird 2008 der Markt für online Enzyklopädien neu verteilt? Das neue Jahr verspricht in dieser Hinsicht spannend zu werden. Wikipedia bekommt Konkurrenz aus Moutain View. Google wirft mit dem Projekt €žKnol€œ eine Fehdehandschuh in den Ring und startet eine eigene online Enzyklopädie.

Seit der Gründung im Jahr 2001 hat die Wikipedia eine erstaunliche Erfolgsgeschichte hingelegt. Anfänglich belächelt, ist das Wissensverzeichnis in 7 Jahren zu einer der meist besuchtesten Seiten im Internet gewachsen. Trotz aller Unkenrufe von Skeptikern, die Qualität der Beiträge wird durch die Community gewährleistet. In Vergleiche mit professionellen Enzyklopädien schneidet Wikipedia regelmäßig mit Spitzenpositionen ab.
Wikipedia rocks. Und genau da ist der “Cassus Knaxus”.

Es gibt zwei Gründe, warum Google nun direkt zum Sturm auf Wikipedia bläst:

Erster Grund: €žAuge um Auge, Zahn um Zahn€œ

Knol ist eine Retourkutsche auf die Sticheleien von Wikipedia Gründer Jimmy Wales, gegen die Prinzipien klassischer Suchmaschinen. Dieser vertritt schon seit Jahren eine These nach der die Funktion einer geschlossenen Suchmaschine, von der nur der Betreiber weiß, wie Inhalte bewertet und gelistet werden veraltet ist. Google ist das Paradebeispiel einer solchen Blackbox. Niemand, außer Google, kennt die Faktoren für das Ranking einer Seite im Index der Suchmaschine. Zugleich muss Google ständig gegen Manipulationsversuche durch €žSuchmaschinen-Optimierer€œ kämpfen und ändert daher regelmäßig die eigenen Suchalgorithmen. Insofern ist das Ergebnis der Google-Suche durch das Hase-Igel-Wettrennen zwischen den Google-Programmieren und Suchmaschinen-Optimieren bestimmt. Jimmy Wales Kernkritik an einer Suchmaschine a la Google ist daher berechtigt: es gibt für den Benutzer der Suchmaschine keine objektive Chance die Qualität des Suchergebnisses zu bewerten. Mit den Erfahrungen aus dem Wikipedia-Projekt startet Jimmy Wales nun eine eigene Suchmaschine und greift damit den Marktführer Google an. Im Gegensatz zu einer Algorithmus gesteuerten Qualitätsbewertung setzt Jimmy Wales auf Crowdsourcing. Die User sollen bewerten, welche Suchergebnisse sinnvoll sind und welche nicht. Mit Wikipedia hat Wales bewiesen, das eine große Community die Qualitätssicherung von Inhalten gewährleisten kann. So sind Manipulationen in der Wikipedia zwar möglich, bleiben aber selten für längere Zeit unentdeckt. Mit Knol reagiert Google auf den angekündigten Wettbewerb durch den Wikipedia-Gründer und setzt dieses auf seinem Kerngebiet, der Wikipedia, unter Druck.

Zweiter Grund: €žDu sollst keine Götter neben mir haben€œ

Google ist ein fette, eifersüchtige Spinne im Netz. Hier laufen die Fäden zusammen. Google ist der Einstiegspunkt für Internet-Benutzer in der westlichen Welt. Die Attraktivität der Suchseite, sorgt bei dem Konzern aus Mountain View für sprudelnde Einahmen durch Werbung. Jede Webseite, die durch ihre Popularität mit Google konkurriert muss dem Konzern ein Dorn im Auge sein. Wikipedia ist eine solche Konkurrenz. Zu bestimmten Begriffen ziehen Benutzer direkt Wikipedia zu rate und suchen nicht in Google. Diese Funktion von Wikipedia, als Wissens-Nachschlagewerk, kann Google als Suchmaschine auch nicht ersetzen. Daher ist es für Google durchaus überlegenswert dieses Potential durch eine eigene online Enzyklopädie zu erschließen. Zudem Wikipedia als Werbefrei Zone für Google wie eine riesige verpasste Einnahmequelle aussehen muss. Doch der Altruismus der Wikipedia Autoren und ein Gewinnstreben durch Werbung passen nicht zusammen. Wikipedia ist so erfolgreich, weil es eine werbefreie Zone ist. Es wird spannend sein, ob es Google mit Knol geling, ein funktionierendes Gegenmodell aufzubauen möchte, welches einen Vermarktungskanal beinhaltet. Die Motive bezahlter an den Werbeeinahmen beteiligter Autoren, unterscheiden sich meilenweit von dem ideellen Charakter der Wikipedia Community.

Es wird spannend im neuen Jahr

2008 verspricht ein spannendes Internet-Jahr zu werden. Für Wikipedia wird es eine weitere Bewährungsprobe für die Community. Wettbewerb durch Knol muss nicht schädlich sein, schließlich spornt diese die Wikipedia Autoren zu einer ständigen Verbesserung der Inhalte und Qualität an. Google dagegen wird 2008 zunehmend mit seinem Image kämpfen müssen. Lange galt der Konzern als einer der €žguten€œ Spieler im Internet. Doch das öffentliche Meinungsbild verschiebt sich. Zunehmend wird das bestreben nach einer Monopolisierung des Internet-Wissens von den Usern als ein gefährliche Entwicklung empfunden. Genau an diesem Image könnte Google mit Knol scheitern. Es findet sich unter Umständen keine ausreichend große Community für Knol, die es dem Konzern ermöglicht sein Wissensmonopol auf den Bereich der online Enzyklopädie auszuweiten.

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