Category Archives: Web 2.0

Burma: wie Flickr & Co. zum Werkzeug der Verfolgung werden

Beim morgendlichen Kaffee bin ich über diesen Artikel von Florian Rötzer zum Thema “Burma: Sind Reporter, Bürgerjournalisten und Blogger Spitzel des Regimes” gestolpert. Besonder dieser Absatz hat es in sich:

“Sollte dies der Fall sein und sollte das Militärregime tatsächlich aufgrund von Fotos und Filmen nach den Menschen suchen, die sich an den Protesten beteiligt haben, dann erhält die vielerorts gepriesene Öffentlichkeit, die durch die über Blogs und Medien verbreiteten Bilder hergestellt wurde, zumindest eine dunkle Seite. Man könnte auch sagen, dass die Verbreitung von Bildern, die in einem Gewaltregime kenntlich Protestierende zeigen und deren Gesichter nicht unkenntlich machen, bestenfalls naiv ist, aber womöglich auch den Sicherheitskräften die Arbeit abnimmt, um Oppositionelle zu identifizieren und zu jagen.”

Ja, es ist ein Segen und ein Fluch. Erst das Internet macht es möglich, dass aus einem sehr isolierten Vorgang in Burma mediale Informationen nach außen fließen und sich rasant verbreiten. Über das Kappen der Internet-Leitungen können die Regime dieser Welt, die eigene Bevölkerung abschotten und werden dennoch der Weltöffentlichkeit per Flickr und Google-Earth vorgeführt.

Doch was hält die Schergen dieser Welt davon ab, sich des Mediums zu bedienen? Das social Web, wird hier zu einer lebensbedrohlichen Gefahr für Menschen, denen der unmittelbare Zugang zum Internet durch die Diktatur in Burma verwährt ist. Schöne neue Welt.

10 Gründe für Unternehmen nicht zu bloggen

Es gibt massenhaft Berater und Tippgeber die gute Gründe anführen, warum Unternehmen bloggen sollen. Viele dieser Beiträge gehen mir gegen den Strich, da nur Hype-Sprechblasen wiedergekäut werden. Die Zahl der wirklich erfolgreichen bloggenden Unternehmen im Internet präsentiert die traurige Wahrheit: außer in den Bereichen der Medien- und online-Branche gibt es so gut wie keine nennenswerten Blogs.

Warum auch? Blogs sind ein typisches Medium für online affine Mensche. Die Reichweite und der Wirkungskreis von Blogs sind überschaubar. Wer als Unternehmen bloggen möchte, sollte sich also genau überlegen, ob Zeit- und Kostenaufwand in einen Blog richtig investiert ist.

Betrachten wir 10 große Irrtümer:

1. “Blogs steigern die Präsenz im Internet”: Falsch.
Sie erreichen den selben Effekt, wenn Sie die gleiche Zeit und Energie in den Ausbau Ihrer Webseite investieren.

2. “Blogs ermöglichen den direkten und ehrlichen Austausch mit den Kunden”: Falsch.
Blogs sind nur eine Technologie. Ob und wie Sie mit Ihren Kunden kommunizieren, wird durch Ihre persönliche Fähigkeit und Haltung bestimmt. Sie können beispielsweise besser in einem Forum einen Kundendialog aufbauen und moderieren.

3. “Blogs sind ein zusätzlicher Kanal, um Kunden für eine Marke aufmerksam zu machen”: Überbewertet.
Die Reichweite von Blogs ist auf eine sehr online-affine Zielgruppen begrenzt.

4. “Mit Blogs hat man die Möglichkeit, Botschaften zu vertiefen und zu verbreitern. Damit kann man das Unternehmen vom Wettbewerb abgrenzen”: Überwertet.
Durch das tragen eines blauen Turnanzuges mit rotem Cape, können Sie sich ebenso von der Masse der Unternehmer im grauen Zweireiher absetzten.

5. “Persönliche, dauerhafte und vertrauensbildende Beziehungen können zum Kunden aufgebaut werden”: Falsch.
Vertrauen gewinne ich durch Taten nicht durch Verlautbarungen.

6. “Mit Blogs können Sie Nischen besetzen”: Überwertet.
Sie besetzten bestenfalls eine Nische, die keiner besetzen möchte.

7. “Blog sind ein Medien und PR-Instrument”: Falsch.
Das ist vermutlich das größte Mißverständnis. Blogs ersetzen nicht den Pressebereich. Im Gegenteil: gute Blogs sind kontrovers, spiegeln persönliche Meinungen wieder und sind einzigartig. Nichts ist langweiliger, wie ein Blog der an der Kette von PR- und Marketing liegt.

8. “Mit Blogs kann man seinen Ruf in der online Gemeinde aktiv beeinflussen”: Falsch.
Leider hat die Vergangenheit gezeigt, dass die “online Gemeinde” ein launisches, schaden freudiges und bissiges Tier ist, welches ständig unterhalten werden möchte und schnell von einem Thema zum nächsten zappt. (Blogger sind meiner Meinung nach eine besonders launige Spezies)

9. “Mit Blogs können Sie sch als Experte positionieren”: Überwertet.
Richtig müsste es lauten: Mit einem Blog können Sie sich als Experte für Blogs positionieren oder als Dilettant outen. Um als Experte zu punkten, benötigen Sie keinen Blog. Sie benötigen Erfahrung.

10. “Blogs sind gut für das Suchmaschinen-Marketing”: Falsch.
Investieren Sie den gleichen Zeitaufwand in die Optimierung Ihrer Webseite für Suchmaschinen und Sie werden mehr Erfolg ernten.

Tja, und warum bloggen wir als Unternehmen?

Die Antwort ist einfach: Weil es Spaß macht.

Sand im Getriebe bei Klub der Fans

Es ist eine prima Idee: Über das Internet sollen sich Fußball begeisterte Fans zusammen tun, um sich in einen Bundesliga-Club einzukaufen. Wenn  jeder Fan 50 Euro besteuert, kommt so bei anvisierten 50.000 Teilnehmer die respektable Summe von 2.5 Mio. Euro zusammen.

Sand im Getriebe bei Klub der Fans

Fulminat ist die Plattform “Klub der Fans” mitte Juni mit dieser Idee gestartet. In nur einem Monat sind über 3.000 Fans dem Konzept beigetreten. Zahlreiche  Medien haben über das Vorhaben berichtet (by the way, auch wir auf Think!)

Heute ist es ende September. Zeit wieder mal wieder einen Blick auf die Webseite der Initiative “Klub der Fans” zu wagen.

Sand im Getriebe

Der Blick auf die eingeblendete Teilnehmerzahl zeigt, es ist Sand im Getriebe bei Klub der Fans. Aktuell am 27. September zeigt die Webseite 3.794 Anmeldung. Dies sind nur ca. 794 Anmeldungen in den letzen acht Wochen. Okay, nun kann man sagen: “…ist doch eine beachtliche Zahl”. Aber während im Juli 2007 ca. 3.000 neue Mitglieder sich angemeldet haben, waren dies in den letzten zwei Monaten nur noch weniger als ein Drittel.

Die Anmeldezahlen stagnieren also deutlich. Bleiben die Neuanmeldungen auf diesem Niveau, benötigt der Klub der Fans noch schlappe weitere zehn Jahre, um die anvisierte Zahl von 50.000 Mitglieder erreichen.  So schwinden Fußballträume.

comBOTS: der letzte Bot macht das Licht aus.

comBOTS kommt nicht weiter. Es hat lange gedauert, bis im Karlsruher Unternehmen der Gedanke reifte, dass der Markt für weitere Instant Messanger Lösungen verschlossen ist. Zu groß ist die Dominanz von Skype, MSN und ICQ. Nun hat die comBOTS AG eine Abkehr von der bisherigen Unternehmensstrategie angekündigt.

Somit ist jetzt bei comBOTS Brainstorming angesagt.

Was tun mit einer Unternehmung, die eine große Mission hatte? O-Ton Hompage:

“…Eine digitale Revolution findet statt, doch komplizierte Anwendungen lassen keinen echten Spaß beim digitalen Kommunizieren aufkommen. Wir sind angetreten, das grundlegend zu ändern und Menschen weltweit zu helfen, besser zu kommunizieren…”

Die Börse hat die Ankündigung schon honoriert. Der geprügelte Aktienkurs zog nach der Ankündigung von comBOTS wieder deutlich an.

Die T-Systems bloggt…

…und hat nichts verstanden. Statts eines leidenschaftlichen, interessanten und gut geschriebenen Blogs kann man hier nur dröges Vertriebs- und Marketinggeschreibsel lesen. Dabei gibt es zur T-Systems wahrlich genug Themen die Kunden, Mitarbeiter und Öffentlichkeit interessieren.

Meine Damen und Herren vom Marketing, liebe T-Systems Clonkrieger: das was hier präsentiert wird, hat mit Bloggen nix zu tun!

Das Scheitern dieses Blogs ist schon vorauszusehen. Es macht absolut keinen Spaß, diese wischi-waschi Geschreibsel zu lesen. Und bald wird es auch den Autoren keinen Spaß machen, Artikel zu schreiben die nicht Spaß machen, für Leser die beim Lesen keinen Spaß haben, mit dem Wissen, daß Hausjuristen mitlesen, die keinen Spaß verstehen und das Marketing Themen vorgibt, die niemals Spaß machen werden.

Also, wenn deutsche Großkonzerne einen auf Web 2.0 machen, droht es peinlich zu werden. T-Systems macht dies wahr. Auf eigene Gefahr: der Link zum T-System Blog fürs selber Lesen.

Richtlinie für erwünschtes Online-Marketing

Mit E-Mails zu werben, bedeutet sich mutigen Schrittes in ein Minenfeld zu begeben. Denn E-Mail Marketing beherbergt so manche versteckte Tretminen, auf die man leicht und unbedacht treten kann. Wer dabei nicht gegen geltendes Recht verstoßen oder in einen Topf mit Spammern landen möchte, tut gut daran sich an Spielregeln zu halten.

Der neue Leitfaden “Richtlinie für erwünschtes Online-Marketing“, des Verbands der deutschen Internetwirtschaft e.V. eco, zeigt welche Spielregeln gelten und gibt nützliche Hinweise für E-Mail-Marketing in der Praxis.

Dazu ergänzend kann ich unsere “46. Tipps für gutes E-Mail-Marketing” empfehlen.

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