Deutsche Bahn zentraler Kundendialog

Wer als Kunde mit der Deutschen Bahn einen Briefwechsel hat, muss Zeit und Geduld mitbringen. Satte 14 Wochen (!) benötigte die Deutsche Bahn, um auf meine schriftliche Beschwerde zum Bahnstreik zu antworten…

…ich hatte ja eigentlich nicht mehr daran geglaubt, überhaupt etwas von der Deutschen Bahn zu hören, nun schreibt mir eine liebe Frau im Namen der Abteilung “Zentraler Kundendialog, Vorstandsangelegenheiten”. Schon im Brieftext wird die multiple Persönlichkeit der Deutschen Bahn deutlich. Als staatseigener Monopolist, schreibt das Unternehmen im schönsten Beamtendeutsch:

Betreff “Erstattungsantrag”

(Einen Antrag stelle ich im Amt. Ich habe nichts beantragt sondern mit höfflich und bestimmt über die Kommunikationsdefizite im Bahnkonzern beschwert)

“…wie zugesagt antworten wir Ihnen heute auf Ihr Schreiben vom 10 Juli…”

(Wann wurde mir das zugesagt? Ich höre heute seit meinem Schreiben vor 14! Wochen zum ersten Mal von der Deutschen Bahn!)

“…Es freut uns sehr, dass Sie als Inhaber einer BahnCard zu unseren treuen Kunden zählen…”

(Die Freude ist wohl sehr einseitig, ich ärgere mich nur als BahnCard Kunde unzulänglich betreut zu werden… außerdem komm mal zur Sache, Schätzchen!)

“…selbstverständlich haben wir alles getan, um die Auswirkung des Streiks… so gering wie möglich zu halten…”

(Ja, dies habe ich beim telefonieren mit der “Clearingstelle” gemerkt… überhaupt der Begriff “Clearingstelle” hört sich für mich an, wie die Leichenentsorgung bei der Mafia…)

“…leider ist es uns nicht nachvollziehbar warum unser Mitarbeiter bei der Clearingstelle die Erstattung ablehnte…”

(Die Gründe warum, wieso und weshalb habe ich ausführlich beschrieben!)

“Nun haben wir jedoch veranlasst, das… 65,50 Euro Ihrem Kreditkartenkonto gutgeschrieben wurden…”

(Ahhh, DAS WOLLTE ich lesen! Jetzt wird das Schreiben nach zwei gähnend langen Absätzen endlich mal konkret…)

Was folgt ist noch etwas Bla Bla und ein Reisegutschein über 10,- Euro, weil die Bahn natürlich möchte dass ich weiterhin deren Service gerne nutze. Mangels Alternativen auf Mittelstrecken bleibt mir ja nichts anderes übrig.

Mein Fazit: Alles in allem ist der Kundendialog bei der Deutschen Bahn sehr verbesserungsfähig. Er Beweist in der Praxis, wie schwer sich ein Monopolist im Umgang mit Kunden tut. 14 Wochen für eine Antwort ist eine Schande. Das die stellvertretende Leiterin “Zentraler Kundendialog” das Schreiben mit Unterzeichnet, macht dieses Defizit nicht besser.

Chaos Radio Blog

Der Chaos Computer Club (CCC) hat in den letzen Jahren eine erstaunliche Wandlung vollzogen. Aus einem Nerd, Geek und Hacker-Club ist eine der wichtigsten NGO’s in Deutschland entstanden.

Als Wachhund werden durch den CCC aktuelle Aktivitäten zur Einschränkung unserer persönlichen informellen Selbstbestimmung genau beobachtet und analysiert. Hacker werden so zu Bürgerrechtlern, die populistische Phrasen der Politik bis ins kleinste dekompilieren. In den Debatten zum Bundestrojaner, ePass und zum Wahlcomputer leistet der Chaos Computer Club derzeit wichtige Beiträge (vielleicht sogar die einzigen Kommentare mit Sachverstand).

Deshalb empfehle ich an dieser Stelle den Blog des Chaos Radios.

Vernichtet Internet-Bandbreite persönliche Lebenszeit?

Achtung jetzt wird es philosophisch! Es ist verblüffend, wie effektiv man Zeit empfinden kann, wenn kein Internet-Anschluss mit hoher Bandbreite zur Verfügung steht.

Bandbreite ist nicht so wichitig...

Das permanente Feuer aus allen Kommunikationskanälen raubt uns Zeit. Anstatt uns Freiräume zu verschaffen, werden wir durch das Internet permanent mit Informationen geflutet: E-Mail, Instant Messaging, VoIP und Web verlangen nach Aufmerksamkeit. Um so höher der Grad der Vernetzung und um so höher die verfügbare Bandbreite, desto mehr werden wir mit Informationen überschwemmt.

Die letzte Woche verbrachte ich auf einer Insel und war nur mit einer langsamen GPRS-Verbindung an der Web-Aussenwelt angebunden. Was für ein Kontrast zum alltäglichen Internet-Breitband-Irrsinn: es herrschte vorwiegend Ruhe auf den Kommunikationskanälen. Ruhe die Zeit fürs Wesentliche ermöglicht.

Die “Allways-On” Gesellschaft wird uns in Punkto persönliches Zeitmanagement sehr viel Disziplin abverlangen.

Nachtrag: Gerade lese ich im Werbeblogger einen Praxisbericht zum Thema “Always Online”… klappt fast überall wunderbar mit dem Breitband, bis auf kleine zeitlose Dörfchen in Schleswig-Holstein…

SYSTEMS: From Dusk til Dawn

Was ist eine Messe ohne durchzechte Nacht? Nichts! Vielen Dank an Brian und Helmuth von Zarafa für die nette Einladung. Es war wirklich ein netter Abend mit Euch. Auch wenn wir heute am letzten Messetag dafür büßen müssen.

Wer Zarafa noch nicht kennt: dies ist die einzigste Open Source Groupware-Lösung, welche wirklich problemlos mit Outlook synchronisert ;)

SYSTEMS: Open Source CRM Center

Phew, der erste Messetag ist geschafft. Im Open Source CRM Center gab es viel zu sehen: vtiger CRM und Sugar CRM im Live-Einsatz. Ein besonders Schmankerl ist unsere Demonstration der Asterisk-Anbindung an vtiger CRM. Die kleine Asterisk Box von VoiSmart arbeitet perfekt, fleißig und zuverlässig mit vtiger CRM zusammen.

Das Open Source CRM Center wurde heute den ganzen Tag über gut besucht. Unsere Stimmbänder sind heute Abend angeschlagen vom vielen Reden. Ebenfalls schön zu sehen, dass Heise hat heute über uns auf dem Newticker berichtet hat :)

Hier ein paar Eindrücke vom heutigen Tag auf der SYSTEMS:

Open Source CRM Center auf der SYSTEMS 2007

Unser Messestand…

Vortrag vtiger CRM auf der SYSTEMS 2007

Mein Vortrag zum Thema vtiger CRM mit Asterisk verbinden…

Bitte mitlesen… denn wer verschlüsselt schon E-Mails?

Während ich mir die schönstem Plagiate chinesischer Hersteller anschaue, denke ich über die Sicherheitsphilosophie vieler Unternehmen nach. IT-Abteilungen neigen dazu, beim Thema Security nicht zu sparen. Um Netzwerke abzuschotten werden für Unsummen die besten Firewalls und Intrusion-Detection-Systeme angeschafft. Das ist richtig.

Doch was bringt das abgeschottete System, wenn Mitarbeiter unverschlüsselt brisante Daten per E-Mail versenden?

Technische Zeichnungen und sensible Dokumente kursieren so unverschlüsselt im Internet und sind für Industriespionen ein gefundenes Fressen. Das Problem ensteht auf zwei Seiten: Anwender mit mangelndem Sicherheitsbewußtsein und technisch komplizierte Verschlüsselungsmethoden.

Das erste Problem lässt sich durch eine intensive Aufklärung der Anwender und einer konsequenten Sicherheitspolitik lösen. Das zweite Problem ist leider schwieriger.  Es gibt leider keine Wunderwaffe für das reibungslose verschlüsseln von E-Mails. Sichere Methoden verlangen Disziplin und Know-How vom Anwender.

Wir selbst setzen in unserem Unternehmen bei der Verschlüsselung auf OpenPGP/GnuPGP. Firmenintern funktioniert dies prima, doch im Alltag mit Kunden, Partnern und Lieferanten stellt dieses komplexe Verschlüsselungsverfahren die reibungslose Kommunikation oftmals auf die Probe.

Ich sehe aber keine Alternative.

In den letzten zehn Jahren Tätigkeit sind mir so manche kreative Methoden von Anwender unter die Augen gekommen.

Meine Hitliste, der unsicheren Schutzmethoden:

  1. Schützen einer Excel-Tabelle mit der Excel-Passwort-Funktion
  2. “Verstecken” von sensiblen Informationen in beigefügten Dokumenten (z.B. Powerpoint)
  3. Verteilen von sensiblen Informationen auf mehrer E-Mails: URL, Name, Passwort
  4. ZIP-Archive per Passwort schützen und Passwort per E-Mail versenden
  5. Verschicken sensibler Textinformationen als Grafik im Anhang

Open Source Sucks Teil I

Ja wirklich es regt mich auf! Es geht um Open Source Entwickler, die absichtlich mit schlampiger Arbeit ein Projekt verseuchen, um später mit Patches und Fixes Kohle zu machen. Wenn diese Geschichte aus einem sehr bekannten Open Source Projekt stimmt, dann schwillt mir der Hals.

Heute wurde mit am Telefon folgendes Berichtet: Herr XYZ ist in der Community zuständig für die deutsche Lokalisierung des Projektes XXX. Es ist kein Geheimnis, dass es im Betrieb der Software immer wieder Probleme mit der deutschen Lokalisierung gibt.

Herr XYZ ist Kompetent, hat ein Buch über die Software geschrieben und kümmert sich rege im Forum um Posting.

Soweit so gut. Das ist Open Source at its bests.

Nun zum pikanten Detail, dass etwas unschön ist.

Mein heutiger Telefongesprächspartner setzt die besagte Open Source Software XXX ein und ist durchaus gewillt dafür auch bei externen Dienstleistern Leistungen für Anpassungen und Support einzukaufen.

In diesem Sinne hatte er die Firma von Herrn XYZ kontaktiert. Während des Gesprächs mit Meister XYZ selbst, wurde auch über Probleme mit fehlerhaften Inhalten in der deutschen Sprachversion gesprochen.

Wir erinnern uns: Herr XYZ ist verantwortlich für die deutsche Versionierung. Deshalb ist folgende Aussage besonders erschreckend: “Ja, es gibt Probleme in der offiziellen deutschen Sprachversion. Sie können bei uns eine Sprachversion erwerbe, in der diese Fehler behoben sind”

BITTE!!!!

Derjenige der für die fehlerhafte Version verantwortlich ist, versucht Anwendern per Buxfixing um Geld zu erleichtern? Ja geht es noch?

Das nenne ich mal niedere Beweggründe. Ein solches Verhalten ist unmoralisch, schadet der Software-Qualität und dem Gedanken der Open Source Community.

Systems 2007

In knapp einer Woche ist es soweit: dann präsentieren wir live die neuesten Trends rund um Customer-Relationship-Management und Open Source Software. Deshalb an dieser Stelle, etwas Eigenwerbung.

Das gibt es auf unserem Messestand in Halle B2 110-7 zu sehen:

Getreu unserer Philosophie basieren alle vorgestellten Lösungen zu 100% auf Open Source Software. Damit können unsere Kunden die Software ohne Lizenzgebühren und Einschränkungen unbegrenzt verwenden, anpassen und erweitern.

Beratung, Service und Support zu allen Open Source Software Systemen garantieren Ihnen unsere Experten.

Wir freuen uns auf einen Besuch an unserem Messestand.

Rahlfs+Ross Multimedia auf der Messe SYSTEMS 2007:

23.-26. Oktober Messe München
Open Source CRM Center
Halle B2 Stand 110-7

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